Finanzhilfe für Hotellerie: Jetzt muss es schnell gehen!
HotellerieSuisse fordert aufgrund der einschneidenden Verschärfungen eine sehr rasche Umsetzung der Finanzhilfen, die der Bundesrat heute angekündigt hat.
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Der Bundesrat hat heute einschneidende Massnahmen zur Bekämpfung der kritischen Pandemiesituation beschlossen. Damit wird einmal mehr der Tourismus hart getroffen, auch wenn Hotelbetriebe mit Einschränkungen weiterarbeiten können. Angesichts der massiven Störung der touristischen Wertschöpfungskette braucht es sehr rasch zusätzliche Finanzhilfen für die Beherbergungsbranche. HotellerieSuisse begrüsst deshalb die vom Bundesrat angekündigte Branchenhilfe und die Erhöhung der Finanzmittel für Härtefälle. Die systemrelevante Hotellerie muss angemessen entschädigt werden.
Mit den heute vom Bundesrat beschlossenen Verschärfungen der Schutzmassnahmen wird die touristische Wertschöpfungskette mitten in der Hauptsaison drastisch gestört. Auch wenn Hotels ihren Betrieb mit Einschränkungen aufrechterhalten können, lastet die Pandemie und deren Bekämpfung schwer auf der touristischen Nachfrage. Der Tourismus funktioniert als Gesamtsystem, in dem die Beherbergung als systemrelevanter Träger eingebettet ist. Feriengäste wünschen sich ein Paket von Angeboten und Dienstleistungen, welches Museen, Einkaufsmöglichkeiten und Skipisten sowie Hotels, Restaurants und Bergbahnen miteinschliesst. Verbunden mit der allgegenwärtigen Unsicherheit über die epidemiologische Lage und möglichen Verschärfungen der Schutzmassnahmen resultieren massive Rückgänge von Umsätzen und Erträgen bei den Hotelbetrieben. Diese Situation ist für die Branche höchst bedrohlich, weil ihre Margen und Reserven generell klein oder aufgebraucht sowie die Fixkosten hoch sind.
Existentielle Krise erfordert Ausbau der Härtefallmittel
Der Tourismus in der Schweiz und besonders die Beherbergungswirtschaft in den Städten leiden bereits seit März massiv aufgrund fehlender internationaler Gäste, enormen Einbussen im Geschäftstourismus und den pandemiebedingten Einschränkungen. Vor dem Hintergrund der kritischen epidemiologischen Lage sind die heute beschlossenen Verschärfungen nachvollziehbar, verursachen jedoch eine prekäre Situation in der Berg- und Stadthotellerie. Deshalb ist es für die Beherbergungsbranche von existentieller Bedeutung, dass Bundesrat und Parlament nun sehr rasch zusätzliche Härtefallhilfen beschliessen. Der Bundesrat hat heute diesbezüglich eine gute Basis geschaffen. Damit die Gelder zeitnah an die betroffenen Unternehmen fliessen können, müssen in der kommenden Sessionswoche noch beide Parlamentskammern zustimmen und die Kantone rasch die nötigen Grundlagen implementieren. Ansonsten droht die Unterstützung zu spät einzutreffen – mit Massenentlassungen, Konkursen auf breiter Front und hohen Wertschöpfungseinbussen als schwere Folgen.
Hotellerie im Branchen-Hilfsprogramm angemessen entschädigen
HotellerieSuisse appelliert deshalb an den Bundesrat und das Parlament, die Beherbergung als hauptbetroffene Branche zusätzlich im angekündigten Branchen-Hilfsprogramm angemessen zu berücksichtigen. Eine Entschädigung der fixen Betriebskosten ist nun unabdingbar, wenn das grosse Hotelsterben verhindert und die touristische Tradition der Schweiz hochgehalten werden soll. Schnellstmöglich sollte schliesslich auch das Covid-Kreditsystem wieder eingeführt werden, um rechtzeitig Überbrückungsmöglichkeiten für betriebliche Härtefälle zu schaffen.