Die Tourismusallianz Graubünden engagiert sich gemeinsam mit den Gewerkschaften und dem Kanton gegen den Fachkräftemangel. Erstmals zeigt nun eine Studie die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Arbeitgebenden auf: ein Gesamtpaket mit mehr individuellem Spielraum.
Die Arbeitnehmenden sind erfreulicherweise mit den Arbeitsbedingungen im Bündner Tourismus grundsätzlich zufrieden. Im Rahmen der Studie wurden ca. 2'000 Mitarbeitende im Bündner Tourismus nach der Wichtigkeit von 19 Faktoren und ihrer Zufriedenheit mit diesen befragt. Aus der Differenz zwischen Wichtigkeit und Zufriedenheit wurden Handlungsempfehlungen für folgende drei Bereiche abgeleitet: 1) mehr individuelle Arbeitsmodelle, 2) die Förderung der innerbetrieblichen Zufriedenheit sowie 3) verbesserte Rahmenbedingungen wie bezahlbarer Wohnraum und die Imagepflege für die Tourismusberufe. Bei den individuellen Arbeitsmodellen möchte die Tourismusallianz die Unternehmen motivieren, ihren Arbeitnehmenden ein vielfältiges Menü mit verschiedenen Modellen anzubieten. Wie bei einer Menükarte im Restaurant sind diese Menüs unterschiedlich – je nach Art des Betriebes und der Bedürfnisse der Mitarbeitenden.
Insgesamt wurden von den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden 26 Massnahmen identifiziert. Acht davon befinden sich bereits in Planung bzw. Umsetzung. Dazu gehören die Projekte "All in One", "NextGen Tourism Board" sowie das Weiterbildungsangebot zur Teamentwicklung. Das Projekt "All in One" verfolgt das Ziel, die Attraktivität der touristischen Arbeitsstellen in Graubünden zu erhöhen, um im Wettbewerb gegenüber anderen Alpendestinationen und Tourismusmusregionen einen Vorteil zu erringen. Potenzielle Mitarbeitende sollen in Graubünden nicht nur "Jobs", sondern ein einzigartiges Bündel an Leistungen rund um Arbeiten, Freizeit und Wohnen erhalten.
Die Studie des Instituts für Tourismus und Freizeit der Fachhochschule Graubünden wurde im Auftrag des Amtes für Wirtschaft und Tourismus Graubünden in Zusammenarbeit mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden durchgeführt. Die Arbeitgebenden wurden durch die Tourismusallianz Graubünden vertreten, das Kooperations-Netzwerk von GastroGraubünden, HotellerieSuisse Graubünden und Bergbahnen Graubünden. Die Arbeitnehmenden waren mit dem Gewerkschaftsbund Graubünden, der Dachorganisation der Bündner Gewerkschaften, beteiligt.
Die gesamte Studie «Bedürfnisse der Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden der touristischen Leitbranchen in Graubünden« kann hier heruntergeladen werden.