​Paritätsklausel hat keinen Einfluss auf Erfolg von OTAs

Das Verbot der engen Preisparitätsklauseln hat dem Markterfolg von Booking.com in Deutschland nicht geschadet. Im Gegenteil: Der Buchungsmulti konnte seine Marktstellung auch ohne Preisparitätsklausel stark ausbauen. Dies zeigt eine neue Studie des deutschen Bundeskartellamts klar auf. Damit wird ein von Buchungsplattformen immer wieder angeführtes Argument klar widerlegt.

Auch alle weiteren Kennziffern der Studie weisen darauf hin, dass Booking durch die Beseitigung der engen Paritätsklauseln keine messbaren Nachteile für sein Geschäft erlitten hat. Die Studie zeigt auch, dass Gäste…

• …beim Buchen wenig vergleichen und fundorttreu sind. Nur rund ein Drittel aller Gäste macht sich die Mühe Preise einer Unterkunft online zu vergleichen.
• …in aller Regel dort buchen, wo sie die Unterkunft (zuerst) gefunden haben. Sofern sie eine Unterkunft auf einem Hotelportal finden, wird diese Unterkunft in fast allen Fällen auch auf dem jeweiligen Hotelportal gebucht.

Folglich existiert ein Trittbrettfahrerproblem nicht. Dieses Argument wird immer wieder von Online-Buchungsplattformen missbraucht, um die Paritätsklauseln zu rechtfertigen.

Wie geht es weiter in der Schweiz?

Gemäss unserem aktuellen Wissenstand erwarten wir den Umsetzungsvorschlag des Bundesrates zur Lex Booking im vierten Quartal 2020. Wir sind parat und werden uns mit allen Mitteln dafür einsetzen, falls der Umsetzungsvorschlag des Bundesrates zu wenig griffig sein sollte. In diesem Zusammenhang werden wir zu gegebenem Zeitpunkt gerne auf Sie zukommen, damit wir mit vereinter Kraft Druck aufs Parlament ausüben kommen, sobald die Umsetzung in den Räten behandelt wird.

Studie Bundeskartellamt