Direktbuchungen fördern lohnt sich!

Dank dem Verbot der Paritätsklauseln dürfen Hotels auf ihrer eigenen Webseite seit Dezember 2022 günstigere Preise und bessere Konditionen für ihre Zimmer anbieten als auf den Online-Buchungsplattformen. Dies löst jedoch nicht alle Herausforderungen im Umgang mit Buchungsplattformen.
Online-Buchungsplattformen wie Booking.com oder Expedia sind bei vielen Betrieben ein fester Bestandteil der Vertriebsstrategie. Sie bieten eine bequeme Möglichkeit, Unterkünfte weltweit zu präsentieren und Gäste anzuziehen. So erstaunt es auch nicht, dass fast die Hälfte der Schweizer Logiernächte über Online-Kanäle generiert werden – die meisten davon über Online-Buchungsportale.
Trotz der neuen Freiheit, Preise und Konditionen auf eigenen Kanälen anzupassen, liegen die direkten Online-Buchungen über die Hotelwebseiten noch immer hinter den Buchungen über Plattformen zurück. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit für Hotels, ihre Direktbuchungen gezielt zu fördern und Technologien zu nutzen, um effektiver mit OTAs zu konkurrieren.

HotellerieSuisse stellt Merkblätter bereit, die aufzeigen, wie Direktbuchungskanäle gefördert werden können, und fordert die Mitglieder auf, Verstösse seitens der Buchungsplattformen zu melden.

Regelungen der Lex Booking: Was ist erlaubt?

• Hotels dürfen ihren Gästen die besten Preise direkt auf ihrer eigenen Website anbieten.
• Neben dem Preis haben Hotels auch wieder die unternehmerische Freiheit über Konditionen und Verfügbarkeiten zurückerhalten und können so ihren Gästen ein differenziertes Angebot unterbreiten.
   

Aktuelle Herausforderungen mit Buchungsplattformen: Price Cutting

Online-Buchungsportale versuchen auf verschiedene Weise, die Paritätsklauseln zu umgehen. Eine Methode, die viele Plattformen einsetzen, ist das „Price Cutting“ oder auch „Undercutting“. Diese Praxis ist zwar nicht illegal, kann aber für Beherbergungsbetriebe problematisch sein.
Price Cutting beschreibt die Praxis, bei der Buchungsportale den vom Hotel festgelegten Preis senken, indem sie auf ihre eigene Provision verzichten. Laut einer Studie sind vier von zehn Hotels von dieser Praxis betroffen, obwohl die meisten dieser Preissenkung nicht zugestimmt haben. Konkret wird Price Cutting betrieben, indem Rabatte etwa für Buchungen über mobile Geräte oder über Treueprogramme der Plattformen angeboten werden.

Warum ist Price Cutting problematisch?

• Verlust von Direktbuchungen: Gäste buchen möglicherweise über OTAs, anstatt direkt über die Hotelwebsite, was zu höheren Provisionskosten für das Hotel führt.
• Umsatzeinbussen: Durch ungewollte Preisreduktionen seitens der Drittanbieter buchen Gäste häufiger über OTAs. Dies bedeutet höhere Provisionen und einen geringeren Umsatz pro Buchung im Vergleich zu Direktbuchungen.
• Vertrauensverlust und schlechtes Image: Gäste verlieren möglicherweise das Vertrauen in die Preispolitik eines Hotels, wenn sie anderswo günstigere Preise sehen. Zudem verunsichert die Preisvariation die Buchenden und kann dazu führen, dass Buchungen aufgrund des zusätzlichen Vergleichsaufwands abgebrochen werden.
• Konflikte mit Drittanbietern: Diese Praxis kann die Geschäftsbeziehung zu OTAs und Wiederverkäufern belasten und die Zusammenarbeit erschweren.

HotellerieSuisse hat gemeinsam mit dem Trusted Partner COM.CIERGE ein Merkblatt zur Erkennung von Price Cutting und zu möglichen Gegenmassnahmen erstellt.