Beherbergung für Stärkung der höheren Berufsbildung
Absolventinnen und Absolventen der höheren Berufsbildung verdienen endlich eine bessere Anerkennung.
- HotellerieSuisse
- Regionen
- Berner Oberland
- News
- Höhere Berufsbildung
HotellerieSuisse hat sich in der Vernehmlassung zum Massnahmenpaket zur Stärkung der höheren Berufsbildung geäussert. Als Branche, in der die Fachkräfte hauptsächlich aus der Berufsbildung hervorgehen, ist es ein zentrales Anliegen diese zu stärken. Besonders die Einführung der Titel «Professional Bachelor» und «Professional Master» ist ein entscheidendender Schritt, um Absolventinnen und Absolventen der höheren Berufsbildung im internationalen Vergleich klar zu positionieren.
HotellerieSuisse beobachtet mit Sorge, dass die höhere Berufsbildung in der Schweiz immer mehr an Boden verliert und Absolventinnen und Absolventen Nachteilen gegenüber dem allgemeinbildenden Weg ausgesetzt sind. Eine Änderung des Berufsbildungsgesetzes ist daher angebracht. Die vorgeschlagenen Änderungen, zu welchen sich HotellerieSuisse im Rahmen der Vernehmlassung geäussert hat, deuten in eine gute Richtung. Es gibt jedoch auch einige Punkte, welche kritisch zu beurteilen sind und so nicht ins Gesetz einfliessen dürfen.
Titelzusätze als Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit
Die Einführung der Titel «Professional Bachelor» und «Professional Master» ist unverzichtbar, um die Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit der höheren Berufsbildung auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig zu stärken. «Absolventinnen und Absolventen haben immer wieder Schwierigkeiten, den Wert ihrer Ausbildung international und gegenüber global agierenden Unternehmen zu kommunizieren», erklärt Nicole Brändle, Direktorin von HotellerieSuisse. Die neuen Titelzusätze sorgen für Klarheit: Sie signalisieren unmissverständlich den Tertiärstatus der Abschlüsse und heben das praxisorientierte Profil dieser Bildungswege hervor. Länder wie Deutschland und Österreich haben ähnliche Titel bereits erfolgreich eingeführt und damit die Abschlüsse der höheren Berufsbildung aufgewertet. «Wenn wir in der Schweiz wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen wir dringend nachziehen», ergänzt Nicole Brändle.
Sehr positiv bewertet der Verband auch den Bezeichnungsschutz für höhere Fachschulen. Damit können sich höhere Fachschulen unverwechselbar auf dem Bildungsmarkt positionieren.
Englisch als Prüfungssprache stärkt internationale Ausrichtung
Die Möglichkeit, eidgenössische Prüfungen künftig auch in englischer Sprache abzulegen, ist ein wichtiger Schritt, um den Bedürfnissen vieler Branchen gerecht zu werden. Diese Anpassung entspricht dem, was für andere Qualifikationen auf der Tertiärstufe bereits Praxis ist, und schafft arbeitsmarktnahen Spielraum bei der Prüfungsgestaltung.
Kritik an der Abschaffung der eidgenössischen Anerkennung von Nachdiplomstudien HF
Das eidgenössisch anerkannte Nachdiplomstudium ist als Qualifikation der höheren Berufsbildung fest etabliert und geniesst ein hohes Ansehen in der Beherbergungsbranche. Die Abschaffung der eidgenössischen Anerkennung würde eine enorme Schwächung dieser Bildungsangebote mit sich ziehen. Die Anerkennung ist ein etabliertes und wertvolles Qualitätssiegel, das nicht ohne fundierte Ersatzlösungen abgeschafft werden darf. Besonders stossend ist die Massnahme, da sie kurzfristig in die Vernehmlassungsvorlage aufgenommen wurde, ohne dass eine ausreichende Diskussion mit den betroffenen Akteuren stattgefunden hat.
Notwendigkeit fairer Wettbewerbsbedingungen bleibt bestehen
Auch nach den vorgeschlagenen Schritten im Massnahmenpaket besteht weiterhin Handlungsbedarf. Der Verband verweist insbesondere auf die ungerechte finanzielle Belastung der Studierenden an höheren Fachschulen, die deutlich höher ausfällt als an Hochschulen. Eine faire Finanzierung aller Bildungswege ist essenziell, um langfristig gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.