Coaching: Auf dem Weg zum besten Arbeitgeber
Das Coaching-Programm unterstützt Beherbergungsbetriebe mit einer praxisorientierten Begleitung dabei, fit für die Zukunft zu werden. Hotelier Johannes Sommer erzählt, weshalb er sich für das Handlungsfeld «Employer Branding» entschieden hat.
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Seit der Lancierung des Coaching-Programms im April 2021 haben bereits über 190 Betriebe den Prozess gestartet. Viele davon befinden sich noch mitten im Prozess und werden auch dieses Jahr gemeinsam mit ihren Coaches in den diversen Themengebieten zusammenarbeiten. Das Appenzeller Huus ist einer der teilnehmenden Betriebe des Coaching-Programms und fokussiert sich dabei auf das Handlungsfeld «Employer Branding». Das ambitionierte Ziel des Betriebs: Einer der besten Arbeitgeber der Ostschweiz zu werden.
Der wirtschaftliche wie auch gesellschaftliche Wandel schreitet vorwärts und auch die Gästebedürfnisse haben sich in den vergangenen Jahren markant verändert. Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und die Rekrutierung von geeigneten Mitarbeitendeneine grosse Herausforderung. Das Appenzeller Huus ist sich bewusst, dass sie im Betrieb Verbesserungspotenzial im Bereich des Employer Brandings haben, weshalb ihnen dieses Thema auch am Herzen liegt. Für das Appenzeller Huus war dies mehr als Grund genug, mit der Anmeldung zum Coaching-Programm den ersten Schritt zu gehen.
Employer Branding – eines der Handlungsfeldern
Mit einem freundlichen Lächeln und einem von Herzen kommenden «Wöllkomm» wird man im Huus Bären begrüsst. Johannes Sommer führt den 3-Sterne Betrieb mit den 22 heimeligen und charmanten Zimmern in Gonten (AI). Auf 900 Metern über Meer werden Tradition und Moderne vereint, was im gesamten Haus zu sehen und spüren ist. Mit der geplanten Neueröffnung des Huus Löwen im Juni 2023 stellt sich bei Johannes Sommer erneut die Frage nach geeignetem und qualifiziertem Fachpersonal. «Wir befinden uns aktuell in einer spannenden Aufbauphase des Appenzeller Huus und ein solch zukunftsorientiertes und ambitioniertes Projekt steht und fällt mit den besten Mitarbeitenden», meint Sommer weiter. Deshalb ergriff Johannes Sommer nach Erhalt des Mailings zum Coaching-Programm die Chance und meldete sich an. «Viele Themen wie die Unternehmenswerte, Leitbild, Fringe Benefits und auch Umfragen bei den Mitarbeitenden gingen wir schon vor dem Coaching an. Aber bei anderen Themen wie dem Onboarding-Prozess, Schulungen oder dem Offboarding-Prozess könnten wir besser sein und verfügen noch über keine definierten Massnahmen», sagt Johannes Sommer.
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Die wertvolle externe Sicht
Nach der Anmeldung zum Coaching-Programm stellt HotellerieSuisse dem teilnehmenden Betrieb eine Übersicht an möglichen Coaches zu, die über Fachwissen in den einzelnen Handlungsfeldern verfügen. Ist die Auswahl getroffen, folgt das obligatorische Standortgespräch, bei dem es unter anderem auch darum geht, sich kennen zu lernen. Stephan Beerli, Business-Coach erzählt vom Standortgespräch: «Wir konnten beim ersten Treffen eine umfangreiche Auslegeordnung vornehmen und dabei alle Aspekte des Employer Brandings beleuchten. Dabei haben wir wie bei einer Checkliste diverse Themen diskutiert und dabei auch die Soll-/Ist-Situation sowie mögliche Massnahmen analysiert.» Weiter meint der Coach er, dass zum Zeitpunkt, bei dem ein Betrieb das Coaching in Anspruch nimmt, grundsätzlich ein gutes Wissen und Bewusstsein seitens der Hotlièren und Hoteliers vorhanden sei. «Der Goodwill ist überall gross und die Offenheit etwas zu lernen ebenso. Allerdings besteht bezüglich der Verinnerlichung der Themen immer noch grosses Potential.», erzählt Stephan Beerli weiter.
In einigen Unternehmensbereichen kann Johannes Sommer bereits auf externe Berater zählen. Dank des Coaching-Programms steht ihm nun Stephan Beerli im Bereich Employer Branding tatkräftig zur Seite. «Jetzt haben wir einen Profi an unserer Seite, der auch in andere Branchen Einsicht hat und so mit Aussensicht Inputs geben kann.», meint Johannes Sommer. Auch Stephan Beerli unterstützt diese Ansicht: «Es kann nie schaden, sich ganz objektiv mit dem Thema Employer Branding noch intensiver und vertiefter zu beschäftigen. Obwohl man scheinbar schon alles weiss und auch schon vieles ausprobiert hat, gibt es immer wieder neue Erkenntnisse und Ansätze.»
Durch HotellerieSuisse lanciert, vom SECO unterstützt
Ziel des Coaching-Programms ist es, vor allem kleinere und mittlere Individualbetriebe, bei denen die Direktion stark ins operative Geschäft eingebunden ist, zu unterstützen und für die Zukunft zu stärken. Gemeinsam mit den Coaches werden die Betriebe befähigt einzelne Themen gezielt anzugehen. Johannes Sommer sieht das auch als Challenge: «Sich die Ressourcen, neben dem alltäglichen und doch hektischen operativen Hotelgeschäft, für die Themen freischaufeln, ist wichtig.» Durch die strategische Zusammenarbeit mit dem SECO ist dieses Programm überhaupt möglich. Den teilnehmende Betrieben werden fünf Coaching-Tage bezahlt. Nebst dem Employer Branding stehen die Handlungsfelder «Restrukturierung & Finanzierung», «Neupositionierung & Nachhaltigkeit», «Digitalisierung & Optimierung der Prozesse» sowie «Marktaustritt» zur Verfügung, aus denen die Betriebe auswählen können. Weiter steht das Programm Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern von HotellerieSuisse offen und ist für klassifizierte Beherbergungsbetriebe mit 10 bis 60 Zimmer ausgelegt. Die wichtigsten Eckpunkte zum Coaching-Programm finden Sie hier.