Pragmatische Übergangslösung für internationale Gäste
Der Bundesrat schafft vorläufige Sicherheit bei der Zertifikatskontrolle für Gäste aus Drittstaaten.
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Mit dem heutigen Entscheid schafft der Bundesrat Klarheit über die Anerkennung von Zertifikaten aus Drittstaaten. HotellerieSuisse fordert nun eine rasche und effiziente Umsetzung sowie die Anerkennung weiterer Impfstoffe. Positiv zu werten ist, dass WHO-Impfnachweise von Gästen als Nachweis reichen, bis der Bund mit den Kantonen eine kompatible Lösung gefunden hat.
Mit der ab Montag geltenden Möglichkeit zur Anerkennung von Impfnachweisen aus Drittstaaten (z. B. UK, USA, Golf-Staaten etc.) und der Übergangregelung, dass bis 10. Oktober ein menschenlesbarer Ausweis für den Zutritt in Innenräume mit Zertifikatspflicht ausreicht, schafft der Bundesrat zunächst Rechtssicherheit.
Rasche und effiziente Umsetzung durch die Kantone wichtig
Der Erfolg dieser Lösung und damit auch die touristische Erholung internationaler Märkte hängt nun von der Umsetzung ab. «Es braucht rasche und effiziente Prozesse, um die Anerkennungen abzuwickeln. In den kommenden Wochen und Monaten könnte es sich um zehntausende Zertifikate handeln», sagt Andreas Züllig, Präsident von HotellerieSuisse. Ein reibungsloser Ablauf würde helfen, den verursachten Imageschaden für das Ferienland Schweiz wenigstens teilweise zu beheben.
Anerkennung aller von der WHO-Impfstoffe gefordert
Mit dem heutigen Entscheid werden immer noch Gäste aus Drittsaaten, die mit Impfstoffen ausserhalb der EMA-Liste geimpft sind zum Testen gezwungen. HotellerieSuisse fordert den Bundesrat auf, für alle geimpften Touristinnen und Touristen rasch eine Lösung zu präsentieren und für die von der WHO anerkannten Impfstoffe die Ausstellung eines Schweizer Zertifikates zu ermöglichen.
Kritik an fehlender Praktikabilität bei Zertifikatspflicht
Nach der Einführung der Zertifikatspflicht Anfang Woche wurde klar, dass bei der Umsetzung Anpassungen vorgenommen werden müssen. So sind viele Hotelbetriebe aus örtlichen oder personellen Gründen nicht in der Lage, Frühstück als Zimmerservice anzubieten. Das Frühstück gehört zu einer einfachen Übernachtungsleistung und muss in separaten Räumlichkeiten angeboten werden können. HotellerieSuisse fordert den Bundesrat auf, in diesem Punkt nachzubessern.
Zweimalige Testpflicht bei Einreise geht zu weit
HotellerieSuisse begrüsst zwar, dass der Bundesrat von einer Quarantänepflicht bei der Einreise in die Schweiz absieht. Der Verband hatte jedoch in der Konsultation gefordert, dass einmaliges Testen ausreichen sollte. Mit der Pflicht, sich zweimal testen lassen zu müssen, geht die Schweiz über die internationalen Standards der meisten Länder hinaus. Hier muss der Bund nachbessern.
Gratis-Tests gefordert
Auch heute hat sich der Bundesrat nicht zum Thema kostenlose Tests geäussert. HotellerieSuisse forderte schon Ende August die Weiterführung von kostenlosen Tests, wenn die Zertifikatspflicht kommen sollte. Diese Massnahme hilft, die Akzeptanz der Zertifikatspflicht zu erhöhen und ermöglicht breiteren Bevölkerungskreisen den Zugang zu gastgewerblichen Dienstleistungen. Der Bund ist aufgefordert, den Entscheid zu korrigieren.
Der Verband betont nochmals, dass die Zertifikatspflicht nur bei absoluter Notwendigkeit bestehen bleiben soll. Sollte sich in den kommenden Wochen die Lage in den Spitälern entspannen und die Impfquote steigen, ist die Pflicht früher als vorgesehen abzuschaffen.