Verbandsleitung rüstet sich für die Zukunft
An der Delegiertenversammlung von HotellerieSuisse wurde die Besetzung der Verbandsleitung per Ende 2022 diskutiert.
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Anlässlich der Delegiertenversammlung im Hotel Palace in Lausanne wurde bekannt, dass in der Verbandsleitung ab 2023 zwei Sitze neu zu besetzen sind. Ein Antrag zur gezielten Förderung des Einsitzes von Frauen im strategischen Organ sorgte in diesem Kontext für konstruktive Diskussionen. Es ist erklärtes Ziel sämtlicher Delegierten, das Gremium in Zukunft diverser zu gestalten. Daneben wurde das Budget 2022 genehmigt sowie die strategische Ausrichtung des Verbandes erläutert und diskutiert.
Rund 130 Delegierte sowie Partner und weitere Gäste aus der gesamten Schweiz, trafen sich im Hotel Palace in Lausanne zur Winter-Delegiertenversammlung von HotellerieSuisse. Nachdem die letzten drei Versammlungen aufgrund der Corona-Einschränkungen digital durchgeführt werden mussten, war die Stimmung entsprechend gelockert und freudig. «Der Netzwerkgedanke an einer Delegiertenversammlung ist mindestens so wichtig, wie die effektiven Delegiertenentscheide», meint denn auch HotellerieSuisse-Präsident Andreas Züllig stellvertretend für die Freude an der physischen Veranstaltung.
Vorausschauende Personalpolitik
Im Rahmen der Versammlung wurden die Delegierten davon in Kenntnis gesetzt, dass in der Verbandsleitung per Ende 2022 zwei Vakanzen bestehen. Jörg Arnold (Zürich) sowie Urs Zimmermann (Brione s. Minusio) haben sich entschieden, ihr Amt ein Jahr vor Ablauf ihrer Amtsdauer zur Verfügung zu stellen. Dies, damit im Jahr 2023, mit dem Ende der Amtszeit von Andreas Züllig, keine Dreier-Vakanz entsteht, und ein geordneter Nachfolgeprozess in Gang gesetzt werden kann. Sämtliche 13 Regionalverbände haben nun bis im nächsten Frühsommer die Möglichkeit, allfällige Kandidatinnen und Kandidaten für die nationale Verbandsleitung zur Nomination vorzuschlagen.
Lebendige Diskussion um Diversität
Insgesamt sechzig Hotelièren haben anlässlich der Delegiertenversammlung einen Antrag zur Förderung der Geschlechtervielfalt im höchsten strategischen Organ, der Verbandsleitung, eingereicht. Hintergrund dafür ist, dass die Hotellerie und Gastronomie im Vergleich zu anderen Branchen mit über 55 Prozent überdurchschnittlich viele weibliche Mitarbeitende ausweist. Demgegenüber steht der Fakt, dass bloss 3.6 Prozent der Sitze in den Organen des nationalen Verbandes sowie der 13 Regionalvorstände mit Frauen besetzt sind (Stand: Februar 2021).
In der konstruktiven Diskussion rund um den Antrag betonten die Delegierten, dass die Förderung von Diversität im strategischen Organ entscheidend für eine moderne Grundausrichtung sei. Demzufolge müsse es, unabhängig von einer Quote, erklärtes Ziel sein, bei den nächsten Wahlen den Frauenanteil zu erhöhen. Dass die dafür notwendigen Kompetenzen bei beiden Geschlechtern zu finden sind, sei selbstverständlich, so der O-Ton bei den Delegierten. Der Antrag scheiterte schlussendlich trotz deutlich über 50 Prozent Zustimmung an der erfordelichen Zweidrittelsmehrheit. «Wir hoffen, dass wir mit dem Antrag das Bewusstsein für Diversität schärfen konnten und zahlreiche kompetente Frauen motiviert haben, sich das Engagement in strategischen Gremien auch zuzutrauen», meint Corina Gilgen, Präsidentin HotellerieSuisse Bern+Mittelland und Mitinitiantin des Antrages. Auch Direktor Claude Meier erhofft sich Ähnliches: «Der Antrag war ein Weckruf im Hinblick auf die Vakanzen per 2023. Wir hoffen auf einen Mix aus kompetenten Kandidatinnen und Kandidaten für die zwei Sitze».
Budgetbeschluss, Bestätigung der Strategie und Einigkeit über Prioritäten
Als weiteren Entscheid genehmigten die Delegierten das von Urs Bircher präsentierte Jahresbudget 2022. Anschliessend erläuterten Präsident Andreas Züllig und Direktor Claude Meier wieso die 2016 definierte Verbandsstrategie auch in der nächsten Strategieperiode noch Gültigkeit hat. «Wir wollen weiterhin konsequent auf unmittelbaren Mitgliedernutzen und langfristig positive Rahmenbedingungen für die Branche fokussieren», meint Züllig zusammenfassend. Die anschliessende Talkrunde zum Thema «Future Hospitality» zeigte auf, dass über die unmittelbaren Herausforderungen in der Branche Einigkeit herrscht. Sowohl Jonas Gass, Direktor Design und Lifestyle Hotel Nomad in Basel, als auch Laure von Wyss, Direktorin Hotel de l'Aigle, machten deutlich, dass die Branche dringend handeln muss, um attraktiver für Fachkräfte zu werden. Ueli Schneider und Nicole Brändle Schlegel von HotellerieSuisse zeigten auf, wie der Verband im Jahr 2022 unter «Future Hospitality» einen besonderen Fokus auf das Thema setzen will. Als Basis dazu dient eine umfassende, im 2018 erarbeitete Studie, welche Handlungsfelder für die Steigerung der Attraktivität der Hotellerie- und Gastronomiebranche skizziert.