Verlängerung des Teil-Lockdowns macht Finanzhilfe dringender
Die Beherbergungsbranche rechnet aufgrund der Einschränkungen und der verbreiteten Unsicherheit mit signifikanten Umsatzeinbussen in der Wintersaison. Eine rasche Entschädigung ist dringender denn je.
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Die Beherbergungsbranche hat eine schwierige Weihnachtssaison hinter sich und blickt sorgenvoll auf den weiteren Saisonverlauf. Die geplante Verlängerung der einschränkenden Massnahmen machen eine rasche Umsetzung der Härtefallhilfe in Form von A-Fonds-Perdu-Beiträgen sowie zusätzliche branchenspezifische Ausfallunterstützungen nötiger denn je.
Der Bundesrat schlägt den Kantonen vor, die einschränkenden Massnahmen um fünf Wochen zu verlängern. Restaurants, Freizeit-, Kultur- und Sporteinrichtungen sollen den ganzen Februar und somit in der umsatzstärksten Periode für die alpinen Feriendestinationen geschlossen bleiben. Für die Städte wiederum ist die Situation nun bald schon seit einem Jahr aufgrund des weggebrochenen internationalen Tourismus sowie des praktisch inexistenten Business-, Messe-, und Eventbereichs äusserst prekär. Ausserdem gilt weiterhin ausdrücklich die Aufforderung an die Bevölkerung, möglichst zuhause zu bleiben.
Signifikante Einbussen während der Festtage und keine Verbesserung in Sicht
Geschlossene Restaurants und Freizeiteinrichtigungen, ausbleibende ausländische Touristen und die fehlende Möglichkeit externe Gäste in den Hotelrestaurants zu bedienen, führten in den wirtschaftlich ausserordentlich wichtigen Festtagen zu Umsatzrückgängen von etwa einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr. In den städtischen Destinationen hat die bereits dramatisch tiefe Nachfrage dadurch zusätzlich abgenommen. Durch die Verlängerung der Massnahmen wird nun die umsatzmässig nicht minder gewichtige Sportferienzeit stark beeinträchtigt. Während die Buchungen für den Januar praktisch komplett weggebrochen sind, dürften Prognosen zufolge die Umsätze in den Sportferien im Vergleich zu 2019 um etwa 50% tiefer ausfallen.
Schutzmassnahmen funktionieren – Skigebiete sollen offen bleiben
Die Hotellerie hat sehr viel in funktionierende Schutzkonzepte investiert und keinen Aufwand gescheut, um den Gästen ein sicheres Erlebnis zu bieten. Aufgrund der Erfahrungen verlangt HotellerieSuisse, die touristische Infrastruktur in den Skigebieten weiterhin offen zu halten. Es sei denn, die Lage verschlimmert sich drastisch. Ebenso sollte die Hotelinfrastruktur weiterhin durch Hotelgäste nutzbar bleiben. Trotz den immensen Herausforderungen ist die Branche weiterhin bereit, die Einschränkungen mitzutragen, bleibt jedoch dringend auf eine angemessene Entschädigung der wirtschaftlichen Kosten dringend angewiesen.
Aufgebrauchte Reserven erfordern branchenspezifische Ausfallentschädigungen
Aufgrund der Verschärfung der Lage appelliert HotellerieSuisse an Bund und Kantone, die Unternehmen jetzt sehr rasch zu unterstützen und das Härtefallprogramm umgehend und überwiegend in Form von A-Fonds-Perdu-Beiträgen umzusetzen. Bei vielen Betrieben sind die Reserven infolge der anhaltenden Corona-Krise bereits aufgebraucht. Aufgrund der geplanten Verlängerung der Einschränkungen müssen deshalb auch die finanziellen Unterstützungsmassnahmen im Gleichschritt ausgeweitet werden. HotellerieSuisse erwartet diesbezüglich am 13. Januar weitere Beschlüsse des Bundesrates. Die Hotelbetriebe sind zum einen auf eine Lockerung der Anspruchskriterien für die dritte Tranche des Härtefallprogramms angewiesen. Der Verband fordert den Bundesrat zudem auf, ein Instrument zu schaffen, welches unbürokratisch branchenspezifische Ausfallentschädigungen ermöglicht. Weiter fordert HotellerieSuisse die zeitnahe Wiedereinführung des Covid-Kreditsystems analog des erfolgreichen Modells vom Frühjahr 2020. Dies soll die Zeit überbrücken, bis die Härtefallprogramme greifen.
Nachhaltige Erholung im Tourismus nur durch Ausbau von Testen, Tracen und Impfen möglich
HotellerieSuisse besteht weiterhin auf einen Ausbau der Testkapazitäten und fordert den Bundesrat auf, nicht nur vermehrt auf Einschränkungen zu setzen, sondern auch die Tests massiv auszubauen. Touristen sollen sich unkompliziert in der Schweiz testen lassen können – auch ohne Symptome. Mit einem intelligenten Testsystem wird die touristische Erholung gefördert und die Nutzung touristischer Infrastruktur besser ermöglicht. Kostenlose oder stark vergünstigste Tests für alle Personen ergänzen die Impfstrategie des Bundes bei der Bekämpfung der Pandemie.