Mit Fakten gegen den Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel im Gastgewerbe ist laut einer Studie akuter als es bestehende Indizes vermuten lassen, weshalb HotellerieSuisse pragmatische Lösungen von der Politik fordert.
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Während sich das Fachkräfteproblem im Gastgewerbe aktuell zuspitzt, wird es von bestehenden Indizes zur Erhebung des Fachkräftemangels aus diversen Gründen mangelhaft abgebildet.
Schwächen bestehender Indizes
Eine Studie des Büros für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS AG betrachtet die bestehenden Indizes kritisch und zeigt deren Schwächen auf. Laut der Studie unterschätzen aktuell verwendete Indizes das Ausmass des Fachkräftemangels für das Gastgewerbe deutlich. Hauptursache für die Verzerrung ist, dass die aufgeführten Indizes die Zahl der Arbeitslosen in der Branche verwenden, welche nur bedingt aussagekräftig ist.
Tiefe Vermittlungsquote im Gastgewerbe
Die hohe ausgewiesene Arbeitslosigkeit im Gastgewerbe beruht eher auf einem Mismatch zwischen den angebotenen und nachgefragten Fähigkeiten als auf einer hohen Zahl an verfügbaren Fachkräften, wie sie bestehende Indizes fälschlicherweise ausweisen. Von den Dossiers, die im letzten Jahr im Rahmen der Stellenmeldepflicht an die Betriebe gingen, führten nur 4.6 Prozent zu einer Anstellung. Dass vor allem ausgebildete Fachkräfte fehlen, zeigt sich auch an den ausgeschriebenen Stellen. Von den 66'005 im letzten Jahr neu zu besetzenden Positionen entfielen nur 9'800 auf Hilfskräfte.