Strategien für eine nachhaltige Zukunft ohne Übertourismus
Die Schweiz ist ein beliebtes Reiseland, doch der Tourismus kann Spannungen mit der einheimischen Bevölkerung verursachen. Daher braucht es frühzeitige Konzepte, um die lokalen Bedürfnisse zu berücksichtigen und den Tourismus nachhaltig zu gestalten.
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In der Schweiz gibt es derzeit keinen flächendeckenden Übertourismus. Dennoch treten punktuell lokale und zeitliche Engpässe an besonders beliebten Reisezielen auf. Orte wie Lauterbrunnen, Iseltwald am Brienzersee oder der Aescher im Alpstein verzeichnen im Verhältnis zur lokalen Bevölkerung ein überdurchschnittlich hohes Tourismusaufkommen.
Um den Tourismus und die Haltung der Schweizer Bevölkerung dazu besser zu verstehen, haben Schweiz Tourismus und die Konferenz der regionalen Tourismusdirektoren der Schweiz (RDK) eine Studie in Auftrag gegeben. Diese zeigt: 5 Prozent der Befragten äussern Sorgen über den Tourismus in der Schweiz. Obwohl dies nur eine kleine Minderheit ist, nimmt man diese Bedenken ernst. Die Attraktivität der Schweiz als Reiseland hängt schliesslich davon ab, dass sich Touristinnen und Touristen willkommen fühlen.
Sensibilisieren, Informieren, Lenken
Mit dem Projekt «Tourismussensibilisierung» gehen Schweiz Tourismus und die RDK die Problematik proaktiv an. Die Massnahmen gliedern sich in drei Hauptbereiche:
- Information und Sensibilisierung in Zusammenarbeit mit lokalen Anspruchsgruppen.
- Aktionen und Angebote speziell für Einheimische, um die Akzeptanz des Tourismus zu fördern.
- Diversifizierung von Tourismusangeboten, um die Besucherströme besser zu verteilen.
Diese Ansätze werden von HotellerieSuisse unterstützt. Die Schweizer Beherbergungsbranche setzt sich aktiv für einen nachhaltigen Tourismus ein, der mit den Interessen der lokalen Bevölkerung im Einklang steht.
Eine gleichmässigere Verteilung der touristischen Nachfrage ist dabei essenziell – sowohl saisonal als auch geographisch. Ein Beispiel verdeutlicht die aktuelle Herausforderung: Trotz eines Rekordjahres 2023 erreichte die Schweizer Hotellerie eine Gesamtauslastung von lediglich 55 Prozent.