Eine Branche so bunt wie ein Regenbogen
Im ART DECO HOTEL MONTANA leuchtet eine der Fahnen am Haupteingang in allen Regenbogenfarben – dies symbolisiert die Offenheit im Luzerner Hotel.
Die Beherbergungsbranche ist so facettenreich und vielfältig wie kaum eine andere Branche. Tagtäglich empfangen Hoteliers und Hotelièren Gäste aus verschiedenen Kulturen, mit unterschiedlichen Weltanschauungen wie auch sexueller Orientierung. Beim Eingang des ART DECO HOTEL MONTANA in Luzern weht den Gästen diese Vielfalt in Form einer Regenbogenfahne entgegen.
«Bei uns im MONTANA war schon immer selbstverständlich, dass alle Gäste gleich behandelt werden – unabhängig von sexueller Orientierung, Religion, Alter, Nationalität oder Geschlecht», sagt Miriam Böger, Direktorin im ART DECO HOTEL MONTANA. Das ist die Grundhaltung der Hotelière und widerspiegelt sich im gesamten Betrieb wieder: «Unsere Branche ist von Natur aus offen und divers. So arbeiten bei uns im Betrieb beispielsweise auch Personen aus fast zwanzig Nationen». Dabei spricht die Direktorin auch einen Grundpfeiler der Hotellerie an: «Zudem sind wir alle in erster Linie Gastgeber oder Gastgeberin. Da gehört es für mich zum Naturell, dass man nicht voreingenommen gegenüber anderen Leuten ist. Das gilt für Arbeitskolleginnen und -kollegen wie auch für Gäste».
Mitarbeitendenbefragung zeigt: Akzeptanz und Toleranz ist breit verankert
Die Geschäftsleitung wollte wissen, ob diese Einstellung auch bei den Mitarbeitenden verankert ist und hat aus diesem Grund in der jährlichen Mitarbeitendenbefragung eine zusätzliche Frage zu Diversität, Akzeptanz und Toleranz eingebaut. Das Resultat war eindeutig: Die Auffassung der Geschäftsleitung spiegelt sich bei den Mitarbeitenden wider. Andrea Erlacher, Chef de Réception, ist bereits seit vier Jahren im MONTANA tätig und bestätigt ihre Chefin: «Bei uns werden die Angestellten wie auch die Gäste akzeptiert, wie sie sind. Das schätze ich sehr und sollte selbstverständlich sein». Die Regenbogenfahne beim Eingang wurde aufgrund der Resultate der Mitarbeitendenbefragung aufgehängt. «Damit wollen wir diese Botschaft auch nach Aussen tragen», sagt Miriam Böger.
Diversity ist auch ein Argument im Gästemarketing. Darauf setzt das MONTANA zwar nicht spezifisch, was aber nicht heisst, dass nicht auch in der LGBT-Community Werbung gemacht wird. «Es ist für uns natürlich interessant, beispielsweise in einem LGBT-Magazin Werbung zu schalten. Dabei geht es aber nicht per se darum, offensiv eine Strategie zu verfolgen, sondern einfach darum, den Markt zu erweitern und potenzielle Gäste anzusprechen», sagt die Direktorin. Dieses Jahr wurde das ART DECO HOTEL MONTANA mit einem LGBT-Zertifikat ausgezeichnet. Dass die Betriebskultur auch öffentlich Ansehen bekommt, freut Miriam Böger natürlich, trotzdem ergänzt sie: «Die Leute aus der LGBT-Community wollen nicht anders behandelt werden als alle anderen Gäste. Da sollte in der heutigen Zeit ein Zertifikat nicht mehr nötig sein – zumindest in der Schweiz». Die beiden Frauen sehen jedoch auch den Nutzen dieser Zertifikate: Andrea Erlacher sagt dazu: «Für Gäste aus anderen Ländern, wo Homosexualität noch nicht so toleriert wird, ist das Label eventuell schon ein Buchungsgrund und sorgt für zusätzliche Sicherheit».
Passend
Beherbergungsbranche als Vorreiter
«Die sexuelle Orientierung hervorzuheben ist für mich nicht zentral, da jeder Gast auf seine Art individuell ist. Die sexuelle Orientierung ist einfach ein Teil davon, wie das die Nationalität oder das Alter auch sind». Dennoch weiss Miriam Böger, dass dies in der Gesellschaft noch nicht überall verankert ist: «Die Beherbergungsbranche ist so divers und offen, dass diese wahrscheinlich ein realistischeres Abbild unserer Gesellschaft darstellt als das in anderen Branchen der Fall ist». So sieht auch Andrea Erlacher die Beherbergungsbranche in einer Vorreiterrolle: «Bis jetzt war die sexuelle Orientierung noch in keinem Betrieb, in dem ich gearbeitet habe, ein Thema – weder bei den Gästen noch im Betrieb selbst. Es ist natürlich schön, dass die Hotellerie hier ein Exempel setzen kann, da das Schubladendenken in Teilen der Gesellschaft noch immer verankert zu sein scheint».
Gelebte Kultur
Dass Offenheit und eben nicht Schubladendenken in der Hotellerie vielerorts bereits breit verankert ist, macht auch Miriam Böger stolz: «Ich kenne keinen Betrieb, wo dieses ein Thema wäre», sagt sie dazu. Die Mitarbeitendenumfrage hat Miriam Böger wie auch die gesamte Geschäftsleitung darin bestätigt, dass Diversität, Offenheit und Toleranz im MONTANA gelebt werden. Diese Unternehmenskultur ist nicht nur ein strategischer Entscheid, sondern ist über die Zeit gewachsen. Miriam Böger erinnert sich: «Ich habe vor über 15 Jahren das erste Mal im MONTANA gearbeitet und dieses Denken ist seit jeher verankert». Sie ergänzt: «Eine solche Kultur kann auch nicht von oben herab diktiert werden, sondern entwickelt sich und wird von jedem Mitarbeitenden mitgetragen». Auch Andrea Erlacher teilt diese Ansicht: «Bei uns erfährt jeder Gast wie auch alle Mitarbeitenden dieselbe Wertschätzung».
HotellerieSuisse ist überzeugt, dass Diversität ein zentraler Erfolgsfaktor für unsere Branche darstellt. Wir setzen daher unter dem dem Hashtag #diversityinhospitality bewusst Akzente. So wollen wir nicht nur die bestehende Vielfalt in der Branche gegen aussen aufzuzeigen, sondern auch die Wichtigkeit der Thematik innerhalb der Branche nachhaltig verdeutlichen.
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