Die 6 wichtigsten Änderungen in der Kategorie Hotel
Um den Gästebedürfnissen jederzeit optimal zu entsprechen, werden Kriterien für die Kategorie Hotel regelmässig überprüft und wenn nötig angepasst. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten 6 Anpassungen in der Übersicht – allesamt gültig ab 01.01.2025.
- HotellerieSuisse
- Leistungen und Support
- Klassifikation und Positionierung
- Revision Klassifikation
- Neue Kriterien Hotel
Das Ziel der Hotelstars Union (HSU) ist es, im Sinne des Gastes und des fairen Wettbewerbes die Transparenz und Qualität der Angebote der «Hotels» mit einheitlichen Anforderungen pro Sternekategorie sicher zu stellen. Mittlerweile wenden 21 Mitgliedsländer oder 22'000 Hotels mit 1.2 Millionen Zimmern die gleichen Klassifikationskriterien an.
Alle 5 Jahre revidiert die HSU dieses Kriterien-Set und passt es den neuen Marktbedürfnissen an. Der Revisionsprozess für die Kriterien 2025-2030 ist seit 2023 in Gange und hat mit der Mitgliederversammlung der HSU vom 24.04.2024 in Budapest seinen Abschluss gefunden. Damit wenden 21 Länder die gleichen Kriterien an.
Bei der Überarbeitung wirkte HotellerieSuisse aktiv mit, die ENOR war als Sounding-Board eingebunden und unsere Regionalverbände erhielten die Gelegenheit, die Änderungen zu kommentieren.
Ziele der regelmässigen Revision
- Das Ziel der regelmässigen Revision ist es, die Kriterien laufend an die neuen Gästebedürfnisse anzupassen.
- Die Klassifikation der Hotels wird in Europa von 21 Ländern mit 22’000 Betrieben und 1.2 Millionen Zimmern getragen. Das übergeordnete Ziel dabei ist es, dass den Gästen innerhalb eines Kontinents und Wirtschaftsraumes ein einheitlicher und transparenter Qualitätskompass zur Verfügung gestellt wird.
Die wichtigsten 6 Änderungen
Insgesamt ist die Entwicklung ein sinnvoller und guter Fortschritt. Die klassierten Hotels müssen sich jedoch nicht auf eine Revolution einstellen: Die neusten Entwicklungen sind vielmehr eine Evaluation des Bestehenden und lassen sich anhand von sechs Punkten aufzeigen.
1. Die Anforderungen pro Kategorie bleiben gleich
Im Zuge der Revision wurde die Anzahl der Kriterien leicht reduziert (vorher: 246 Kriterien I neu: 239 Kriterien) Damit wurde auch das System vereinfacht. Die Hürde pro Kategorie bleibt aber gleich. Die Tests haben gezeigt, dass im Regelfall die Hotels ihre bestehende Kategorie aufrechterhalten werden.
(Beispiel – nötige Punkte für 3-Stern-Hotel: vorher 270 Punkte I neu 270 Punkte)
2. Das Kernangebot der Hotellerie gewinnt an Bedeutung
Leistungen wie Rezeptionsservices, Aufenthaltszonen, Zimmerausstattungen und Frühstücksangebot werden in Hotels, unabhängig ihrer Kategorie, von den Gästen immer erwartet und bilden somit das Kernangebot der Hotellerie. Diese hoteltypischen Angebote werden deshalb auch innerhalb der Klassifikation zentraler, indem diese Leistungen mehr Punkte generieren.
(Beispiel – Frühstücksbuffet mit Bedienung: vorher 10 Punkte I neu 15 Punkte)
3. „Self-Check-In and -Out“-Hotel-Konzepte können klassiert werden
Die von Menschen erbrachten Dienstleistungen bleiben ein starkes Differenzierungsmerkmal zu anderen Beherbergungstypen. Nichtsdestotrotz sind heute einzelne Hotels auf dem Markt, die zwar alle Hotel-Kernleistungen anbieten, aber, konzeptionell begründet, den Gästekontakt an der Rezeption minimieren. Solche „Self-Check-In and -Out“-Hotels können künftig in den tiefen Kategorien (bis 2 Sterne) klassiert werden. In den höheren Kategorien wird weiterhin eine minimale personelle Rezeption-Abdeckung gefordert. Dies auch deshalb, da die Rezeption Leistungen erbringt, die über den reinen Check-In und -Out-Service hinaus gehen.
4. Die Servicezeiten werden an die neuen Gegebenheiten angepasst
Öffnungs- und Abdeckungszeiten werden reduziert, um den Betrieben mehr unternehmerische Freiheiten zu gewähren, aber auch um neue Rahmenbedingungen, wie den Fachkräftemangel, zu antizipieren. Diese adäquaten Anpassungen berücksichtigen die heutigen unternehmerischen Herausforderungen, stellen aber gleichzeitig sicher, dass der Gast bei einem klassierten Betrieb weiterhin auf einen minimalen Servicestandard zählen kann.
(Beispiel – Anforderung 4-Sterne F&B-Room-Service: vorher 16 Stunden I neu 12 Stunden)
5. Die Abfallmenge wird reduziert
Die berühmten Amenities, wie Nähzeug, Schuhputzmittel in den Zimmern aber auch Shampoos und Seifen in Einzelflacons, machen längst nicht mehr den Unterschied von einer Kategorie zur anderen aus. Die Gäste erwarten heute im Gegenteil einen sorgfältigen Umgang mit Einwegprodukten. Deshalb werden Nähzeug, Schuhputzutensilien und Co entweder gestrichen oder nicht mehr auf den Zimmern, sondern nur noch auf Anfrage oder nur in nachfüllbaren Behältern zur Verfügung gestellt. Bei 1.2 Millionen Zimmern (= HSU-Zimmerzahl) führen diese Anpassung zu einem grossen Effekt.
(Beispiele – Nähzeug im Zimmer & Schuhputz-Utensilien im Zimmer: Kriterien gestrichen)
6. Die Luxushotellerie wird kultiviert
Bei dieser Revision bildet die 5-Sterne-Hotellerie ein Kontrapunkt, da keine Dienstleistungen abgebaut werden: Mit der Aufrechterhaltung der „all-in-one“-Leistungen und „7/24“-Servicezeiten soll die Differenzierung zu allen anderen Kategorien bewusst gestärkt werden. In der Schweiz werden dadurch nur in Ausnahmefällen Klassifikationsanpassungen erfolgen, die aber bewusst in Kauf genommen werden.
(Beispiele – Concierge & Valet Parking & 24/24-Room-Service werden aufrechterhalten)
Das Wichtigste zur Umsetzung
- Die neuen Kriterien treten ab 01.01.2025 in Kraft. Somit werden alle Hotels, deren Klassifikation 2025 abläuft, auf der Grundlage der neuen Kriterien klassiert.
- Für alle Hotels, die auf der Grundlage der alten Kriterien klassiert sind und deren Klassifikation noch nicht abgelaufen ist, gilt die Besitzstandwahrung bis zum Ablauf ihrer Klassifikation.