Ja zum Covid-Gesetz zentral für den Tourismus

Wir alle sehnen uns nach einer Zeit ohne Masken, ohne täglich verkündete Fallzahlen und ohne Zertifikatskontrollen im öffentlichen Leben. Leider gibt die Krise den Takt vor. So ist die Zertifikatspflicht bei weitem das kleinere Übel als es ein weiterer Lockdown wäre.  Die zurückgewonnenen Freiheiten müssen unbedingt erhalten werden. Dieser Meinung ist auch Martin Rhomberg, Regional Vice President und General Manager im Four Seasons Hotel des Bergues in Genf. Im Gespräch mit HotellerieSuisse spricht er über die Bedeutung des Gesetzes für unsere Branche.

Bereits zum zweiten Mal haben Kritiker und Kritikerinnen das Referendum gegen das Covid-Gesetz ergriffen. Deshalb kommen Teile des Gesetzes am 28. November erneut zur Abstimmung. Mit der Änderung des Covid-19-Gesetzes vom 19. März schuf das Parlament die gesetzliche Grundlage für das Covid-Zertifikat und machte damit den Weg frei für den Abbau von Schutzmassnahmen in Innenräumen. Auch für internationale Gäste sendete die Einführung des Zertifikats die wichtige Botschaft, dass sie sich im Reiseland Schweiz sicher fühlen können.

Weiteren Lockdown verhindern

Ein Nein würde das Aus für das Covid-Zertifikat bedeuten. Dies wäre für den Tourismus fatal, denn das Covid-Zertifikat verhindert, dass bei einer Zuspitzung der Lage in den Spitälern wieder strengere Schutzmassnahmen bis hin zu einem erneuten Lockdown nötig sein werden. Martin Rhomberg ist Regional Vice President und General Manager im Four Seasons Hotel des Bergues in Genf und spricht sich deshalb klar für das Covid-19-Gesetz aus.

Das Covid-19-Gesetz garantiert sicheres Reisen

Die Zertifikatspflicht ist bei den touristischen Dienstleistern mehrheitlich gut angelaufen. Die Gäste sind froh, sich in den Innenbereichen von Hotels und Restaurants wieder frei zu bewegen und ihre Ferien unbeschwert zu geniessen. Die positiven Gästerückmeldungen überwiegen. Für internationale Gäste ist das Zertifikat ohnehin eine Selbstverständlichkeit, da dieses zurzeit die Grundvoraussetzung fürs Reisen über Landesgrenzen hinweg darstellt. Diese Basis gilt es unbedingt zu bewahren, bilden doch die Aussicht auf sicheres Reisen sowie die internationale Reisefreiheit die Grundlagen eines erfolgreichen Tourismusstandorts Schweiz.

Auch die Gäste schätzen die neuen Freiheiten, die das Zertifikat mit sich bringt. Denn wie Martin Rhomberg weiss, hatten sich im Frühling alle wieder mehr Freiheiten gewünscht: «Wir wie auch unsere Gäste sind uns bewusst, dass diese Pandemie wahrscheinlich noch nicht vorbei ist. Natürlich war deshalb auch bei den Gästen eine gewisse Ermüdung über die Massnahmen und Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus spürbar. Genau deshalb wissen sie es zu schätzen, dass die Gesundheit sehr ernst genommen wird und durch das Covid-Zertifikat wieder ein sicheres Reiseerlebnis ermöglicht wird.»

Schutzmassnahmen im Rahmen halten

Das Referendumskomitee kritisiert, das Gesetz diskriminiere Ungeimpfte. Es ist jedoch wichtig, dass die Abstimmungsdebatte auf Fakten statt Behauptungen basiert. Die Impfung ist nämlich gar nicht Gegenstand des Covid-19-Gesetzes. Diese wird im Epidemiengesetz geregelt. Im Covid-19-Gesetz ist die gesetzliche Grundlage für das Covid-Zertifikat verankert. Dieses stellt sicher, dass alle Personen aus dem In- und Ausland wieder mehr Freiheiten haben. Der Tourismus hat die Einführung von Beginn weg befürwortet, da der Nachweis für geimpfte, genesene und getestete Personen im Frühling den Weg zum Abbau der Schutzmassnahmen frei machte. «Ich bin davon überzeugt, dass das Covid-Zertifikat die einzige Möglichkeit ist, unsere angebotenen Dienstleistungen weiterhin anbieten zu können. Nur so riskieren wir keinen erneuten Lockdown, falls sich die epidemiologische Lage wieder verschärft. Und wir alle wissen, dass ein erneuter Lockdown für unsere Branche dramatisch wäre», sagt Martin Rhomberg. Ohne Covid-19-Gesetz folgen im schlimmsten Fall nicht mehr, sondern weniger Freiheiten.

Verlängerung von Wirtschaftshilfen nicht verbauen

Im Covid-19-Gesetz haben auch die staatlichen Unterstützungsleistungen wie etwa die Kurzarbeitsentschädigung oder die Härtefallhilfen ihre gesetzliche Grundlage. Diese sichern das Überleben vieler Betriebe in der Hotellerie wie auch in der gesamten Tourismusbranche. «Das Jahr 2020 und die erste Hälfte des Jahres 2021 waren für uns wie auch die gesamte Branche äusserst herausfordernd. Die Unterstützungmassnahmen haben vielen Betrieben geholfen», sagt Martin Rhomberg. Gleichzeitig ist auch eine gewisse Zuversicht spürbar: «Wir haben grosses Glück, denn seit Sommer 2021 erleben wir erstmals seit Beginn der Krise einen Aufschwung. Wir hoffen, dass sich dieser Trend fortsetzt.» Dies zeigt auch, dass der Städtetourismus langsam wieder anzieht und die Branche somit eine gewisse Planungssicherheit zurückgewonnen hat. Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau wird jedoch trotzdem noch bis ins Jahr 2023 dauern.

Zudem gibt letztlich die Pandemie den Takt vor. Niemand weiss, wie sich die epidemiologische Lage und damit auch die Situation in den Spitälern in den Wintermonaten entwickeln wird. Zurzeit sind die Fallzahlen wieder am steigen. Ohne Covid-19-Gesetz könnte der Bundesrat gewisse, für die Branche relevanten Unterstützungsleistungen nicht mehr verlängern. Damit würde ihm wichtiger Handlungsspielraum weggenommen. Das muss verhindert werden.

HotellerieSuisse sagt klar JA zum Covid-19-Gesetz

Die HotellerieSuisse-Verbandsleitung hat auch im Rahmen des zweiten Referendums zum Covid-Gesetz eine klare JA-Parole gefasst. Eine Ablehnung würde das Aus für das Covid-Zertifikat bedeuten. Dies gilt es zu verhindern, denn das Zertifikat gewährleistet die Reisefreiheit und ist ein wichtiges Instrument für die Normalisierungsphase. Deshalb spricht sich HotellerieSuisse für das Covid-Gesetz und dessen Änderungen vom 19. März 2021 aus.